GZ Nr. 398 vom 07/2020

 

Monika Helfer lebt als Schriftstellerin mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Michael Köhlmeier in Vorarlberg. Im Mittelpunkt des teils autobiografischen, teils fiktiven Romans steht die Familie ihrer Mutter und ihrer Großeltern. 

Es ist die Zeit kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Josef und Maria Moosbrugger leben mit ihren Kindern arm und isoliert hoch oben am Berg. Sie sind die Abseitigen, die Armen, die Bagage. Dass ausgerechnet Maria mit einer außergewöhnlichen Schönheit gesegnet ist, passt der Dorfgemeinschaft so gar nicht. Kein Mann der Maria nicht begehrt. Maria jedoch liebt nur Josef. Josef wird zur Armee eingezogen. Zurück bleiben Maria und die Kinder, die vom Schutz des Bürgermeisters abhängig werden. Es dauert nicht lange, bis die Gerüchteküche zu brodeln beginnt. Denn Maria erwartet ein Kind. Dass Josef der Vater ist will niemand glauben. Das Kind ist Grete, die Mutter von Monika Helfer, ein Kind mit dem Josef nie ein Wort sprechen wird. 

Die ländliche Idylle trügt. Hinter der Schönheit der Landschaft hat die Literaturgeschichte immer wieder die Enge, die starren Konventionen des Dorflebens sichtbar gemacht. Ein schmales Buch das von großen Gefühlen erzählt: Liebe, Wut, Neid und Trauer. Eine packende, berührende, liebenswert verfasste Familiengeschichte der Autorin. Ein wunderbares Buch. 

 

Ab 16. März mussten wir wegen den Corona-Maßnahmen sperren, seit 19. Mai haben wir im Rahmen der Richtlinien des Büchereiverbandes und der Bundesregierung wieder geöffnet. Um den Zugang zu den Büchern zu gewährleisten, MitarbeiterInnen und KundInnen zu schützen haben wir uns daher entschlossen, bis auf weiteres einen THEKENBETRIEB MIT BESTELLSYSTEM einzuführen. Innerhalb kürzester Zeit haben wir den Bibliotheksbetrieb umstrukturiert und neu organisiert. Umfangreiche Arbeiten waren damit verbunden. Hygiene- und Abstandsbestimmungen müssen weiterhin beibehalten werden. 

 

Das bedeutet, man sucht sich im Onlinekatalog die gewünschten Bücher aus und bestellt diese per Online-Reservierung. Was es dafür braucht ist die Lesenummer. Wir verpacken die bestellten Bücher in Tragetaschen und zu den Öffnungszeiten können sie bei uns an der Theke abgeholt werden. Das alles geht kontaktlos und wie ich meine, ist das auch ein sehr guter Service. 

 

Einloggen Benutzeraccount: 

Mein persönlicher Bereich:

Lesenummer (falls Sie diese nicht kennen, schreiben Sie uns ein E-Mail)
Geburtsdatum: TTMMJJJJ

Buch auswählen
Für mich reservieren (Anmeldung erforderlich)
Meine Reservierungen: Buch ist zum nächsten Öffnungstermin abholbereit
Grün = verfügbar, Rot = derzeit entlehnt 
Max. 5 Bücher können reserviert werden

 

Viele Fragen mich, wann sperrt die Bibliothek endlich wieder auf, wann kann ich wieder rauf gehen und Bücher direkt aus dem Regal entnehmen? Ich verstehe, dass der haptische Eindruck ein ganz wichtiger ist. Welches Cover hat das Buch, was steht am Klappentext, wie spricht es mich an, was sagt mir der/die Autor*in? Natürlich möchte auch ich gerne wieder aufsperren wie früher. Als Bibliothekarin ist mir der Kontakt zu den KundInnen sehr wichtig, um Wünsche und Lesegewohnheiten zu erfahren, um über Bücher und Literatur zu sprechen. Alles das fehlt mir. Die Pandemie wird uns aber wohl noch längere Zeit begleiten und so müssen wir uns langfristig darauf einstellen. Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden werden, die einerseits das Sicherheitsbedürfnis von MitarbeiterInnen und KundInnen berücksichtigt und andererseits dem Wunsch nachkommt, die Bibliothek „wie früher“ nutzen und frei in den Regalen schmökern zu können. 

 

Die Digitalisierung hat auch bei uns Einzug gehalten. Das Bestellsystem werden wir auch in Zukunft beibehalten, denn es hat sich gut bewährt. 45-50% der BenutzerInnen haben es die letzten Wochen genutzt und es werden immer mehr, die sich damit anfreunden können, den digitalen Medienkatalog nach Lesestoff zu durchforsten. Es ist erfreulich, dass das in so kurzer Zeit möglich war. Die Hoffnung ist, damit auch neue, junge LeserInnen zu erreichen, denen diese Form der Kontaktaufnahme vertrauter ist.

 

Es ist mir einmal mehr bewusst geworden, dass unser Medienbestand ein wahrer Schatz ist. Eine wichtige Investition in die Literatur-, Kunst & Kultur-, Bildung-, Verlags-, Buchhandels-, und Medienbranche. Dass Bibliotheken einen wesentlichen Beitrag dafür leisten, dass Bücher angekauft, weiterverbreitet und gelesen werden, Autor*innen und ihre Werke einer breiten Öffentlichkeit bekanntgemacht werden.

 

Alter: 8-15 Jahre

Termin: 31.August und 1.September, 10-16 Uhr

Kosten: 80 EUR

Anmeldung: bis Dienstag, 25. August 2020

Was ist ein Comic oder Storyboard? Wir erfinden eine Comicfigur und gestalten durch die Mittel der ausdrucksvollen, feinen Linie und der Farbe eine phantastische Geschichte. Wichtig ist uns die Freude am Entdecken und Ausprobieren der eigenen Möglichkeiten. Eine Entdeckungsreise in die Welt der Farben und Formen.

 

Medienkatalog: http://www.biblioweb.at/ottensheim

Homepage NEU: http://www.bibliothek.ottensheim.at

Öffnungszeiten: Di 17-20 Uhr, Do 10-14 Uhr, Fr 14-19 Uhr

 

Wir wünschen Ihnen einen schönen Lesesommer und freuen uns auf Ihren Besuch! 

Maria Kaser und 

das Team der Bibliothek Ottensheim