10.12.2019: Peter Handke erhält Literaturnobelpreis 2019
Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Stockholmer Konzerthaus erhielt Peter Handke die Urkunde und Medaille, die in als Literaturnobelpreisträger 2019 ausweist, aus den Händen des schwedischen Königs Carl XVI. Gustav. Anders Olsson, der Vorsitzende des Nobelkomitees der Schwedischen Akadmie hielt die Laudatio. Olsson lobte die "bahnbrechende Meisterschaft der Sprache eines Autors, der oftmals die Konformität unserer Zeit verweigere. Er schildert nicht die Metropole, er schildert die Peripherie", so der Laudator. "Sein Blick ist seine Sprache, er bleibt empfänglich in allem, seine Gesinnung sei antinational." Peter Handke erhält den Nobelpreis für Literatur „für sein einflussreiches Werk, das mit sprachlicher Genialität die Randbereiche und Besonderheiten menschlicher Erfahrung erkundet“, so das Nobelpreiskomitee.
Peter Handke wurde 1942 im Kärntner Griffen geboren. Der vielfach ausgezeichnete Autor lebt seit fast 30 Jahren in Chaville, einem Vorort von Paris. Am Beginn 1966 lag sein spektakulärer Auftritt vor der Gruppe 47 in Princeton, der Erstlingsroman „Die Hornissen“ und die Uraufführung des Theaterstückes „Publikumsbeschimpfung“ in Frankfurt unter der Regie von Claus Peymann. Das Stück wurde als „verbales Rockkonzert“ bezeichnet und 1970 war der Autor bereits Kult. Die Medien nannten ihn den „fünften Beatles“ und er war der deutschsprachige Literatur-Popstar. „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter (1969) oder „Wunschloses Unglück“ (1972) wurden zur Kultlektüre einer ganzen Schüler- und Studentengeneration. Er setzte auf die subversive Kraft des Poetischen, auf Sprachkritik als Gesellschaftskritik. Von 1966 bis heute liegen 53 Jahre voll einzigartiger Kreativität und sprachlicher Schöpferkraft des Peter Handke. Der Suhrkamp Verlag hat 2019 die „Peter Handke Bibliothek“ in 14 Bänden herausgebraucht - mit 11.400 Seiten. Ein gigantisches Werk in all seiner Vielfalt.